
Nur Mut! Hilfebeziehungen zwischen Zwang, Handlungsdruck und Achtsamkeit
6.–7. Juli 2017 in Köln
Kinderschutz ist Beziehungsarbeit! Denn eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Fachkräften und Kindern, Jugendlichen und Eltern ist notwendige Voraussetzung für gelingende Hilfe. Die Bedürfnisse aller Beteiligten wahrzunehmen, Gefährdungen für das Kind zu erkennen und Lösungen und Perspektiven im Dialog zu finden, diesen Herausforderungen müssen sich Fachkräfte täglich stellen.
Familien heute können sich oft nur wenig distanzieren von öffentlichen Bildern des perfekten Kindes und optimal versorgender Eltern und stehen unter vielfältigen Belastungen.
Gleichzeitig stellt sich für Fachkräfte zunehmend die Frage, wie sie trotz Arbeitsverdichtung, Kosten- und Entscheidungsdruck mit krisenbelasteten Familien in guten Kontakt kommen können.
So geraten Offenheit für Hilfe bzw. eine hilfreiche Haltung von vornherein in Bedrängnis.
Familien brauchen ausreichend Zeit, damit Vertrauen in einem geschützten Rahmen wachsen kann und sie bereit sind, sich auf neue Wege einzulassen. Fachkräfte brauchen außerdem belastbare Arbeits- und Teamstrukturen, um diesen Anforderungen zu begegnen und mit Mut und Offenheit auch mal alternative Lösungswege zu gehen.
Der Kongress widmet sich verschiedensten Aspekten von (gelingender) Beziehungsgestaltung im Hilfeprozess und beleuchtet u. a. folgende Fragestellungen:
- Was brauchen Fachkräfte, um Familiengeschichten zu verstehen und welche Bedeutung hat dieses Verständnis für die Hilfegestaltung?
- Welche Haltungen sind in der Beziehungsgestaltung zu Kindern hilfreich?
- Wie können Beratungen im Zwangskontext produktiv gestaltet werden?
- Wie verändern digitale Medien die Beziehungsarbeit mit belasteten Familien?
- Welche Achtsamkeit brauchen Fachkräfte, um diesen Anforderungen zu begegnen?
Der Fachkongress wird von den Kinderschutz-Zentren gemeinsam mit dem Kinderschutz-Zentrum Köln ausgerichtet. Er transportiert den aktuellen Stand der fachlichen Debatte und reflektiert praktische Erfahrungen aus der Jugendhilfe. Die Teilnehmer(innen) haben die Möglichkeit, eigene Sichtweisen, Haltungen und Handlungsmethoden zu überprüfen und weiterzuentwickeln.
Adressat(inn)en
Fachkräfte aus Kinder- und Jugendhilfe und Gesundheitshilfe und weiterer Arbeitsfelder, die in ihrem beruflichen Kontext mit belasteten Familien arbeiten