„Meine Eltern denken, ich bekomme nichts mit“ – Kinder als Betroffene von Partnerschaftsgewalt
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FACHKONGRESSE

„Meine Eltern denken, ich bekomme nichts mit“ – Kinder als Betroffene von Partnerschaftsgewalt

Fachkongress in Breklum

25./26. Mai 2023


Gewalt zwischen Partner*innen hat immer auch Auswirkungen auf die Kinder. Neben empfundenen Schuldgefühlen, Bedrohungsgefühlen und Angst um die eigene Sicherheit und die Sicherheit von Familienmitgliedern, stellt ein anhaltend hoher Stresslevel ein Risiko für die gesunde Entwicklung eines Kindes dar. Angst oder Scham hindert Kinder häufig daran, über Erlebtes zu sprechen und sich Erwachsenen anzuvertrauen. Das Recht von Kindern auf eine gewaltfreie Erziehung beinhaltet, dass sie nicht durch das Miterleben von Gewalt zwischen den Eltern belastet und in ihrer Entwicklung beeinträchtigt werden.

Partnerschaftsgewalt kommt in allen gesellschaftlichen Schichten und ethnischen Zugehörigkeiten vor. Sie zeigt sich in sehr unterschiedlichen Formen von psychischer, physischer und sexualisierter Gewalt. Häufig beginnt oder eskaliert die Gewalt in Zeiten, die durch Veränderungen der Lebens- und Beziehungssituation geprägt sind. Auch die Corona-Pandemie hat zu einer Verschlimmerung der Situation für gewaltbetroffene Familien geführt.

Die Kinderschutz-Zentren möchten mit diesem Kongress dazu beitragen, die Fachöffentlichkeit für die Betroffenheit der Kinder bei Partnerschaftsgewalt zu sensibilisieren und darüber zu informieren.

Fachkräfte, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, brauchen dieses Wissen, um als Vertrauenspersonen für betroffene Kinder da zu sein und mögliche Hilfestellungen in die Wege zu leiten. Dazu gehört es, den Blick auf die gesamte Familie zu richten, die familiären Dynamiken zu verstehen und Hilfe- und Unterstützungsmöglichkeiten für die Gewaltbetroffenen wie die Gewaltausübenden und die durch Zeugenschaft betroffenen Kinder aufzuzeigen. Dazu braucht es immer auch ein Netzwerk von Hilfen und eine gute Kooperation der beteiligten Institutionen wie z.B. Frauenhilfeeinrichtungen, Jugendämter, Kinderschutzeinrichtungen, Männerberatungsstellen, Polizei und Justiz.

Bei dem Fachkongress soll es unter anderem um die folgenden Fragestellungen gehen:

  • Was sind die Fakten und Hintergründe zur Problematik der Partnerschaftsgewalt?
  • Welche Folgen hat die Partnerschaftsgewalt für die Kinder?
  • Wie kann die Familiendynamik bei Partnerschaftsgewalt verstanden werden?
  • Bedeutet die Partnerschaftsgewalt immer auch eine Kindeswohlgefährdung?
  • Wie kann mit Kindern über die Gewalt zwischen den Eltern gesprochen werden?
  • Was brauchen Kinder in Frauenhäusern?
  • Welche Herausforderungen gibt es in Bezug auf Umgangsregelungen und elterliche Sorge?
  • Was muss bei einer Rückkehr in einen gemeinsamen Familienalltag berücksichtigt werden?

Der Fachkongress richtet sich an Pädagog*innen, Lehrer*innen, (Schul-)Sozialarbeiter*innen, (Schul-)Psycholog*innen, Erzieher*innen, Therapeut*innen, Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, des Gesundheitswesens, aus Frauenhäusern und Fachberatungsstellen. Außerdem an Familienrichter*innen, Anwält*innen, Verfahrenspfleger*innen und Polizist*innen.

Sie möchten sich die Programm-Übersicht ausdrucken? Dann finden Sie das Programm als druckfreundliche pdf-Datei hier.

 

 

Der reguläre Teilnahmebeitrag vor Ort beträgt 190,00 Euro zzgl. einer Verpflegungspauschale von 50,00 Euro. Weitere Preisinformationen finden Sie im Programm.

Der Fachkongress wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

 



 

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