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"Mitreden - Mitgestalten": Vorstellung des Abschlussberichtes zur Begleitung des SGB VIII-Reformprozesses
Im zweiten Anlauf geht es besser! Nach einem Jahr intensivem Beteiligungsprozess und wissenschaftlicher Begleitforschung wurden am 10. Dezember 2019 in Berlin wichtige Themen und Erkenntnisse zur weiteren Reformierung des SGB VIII präsentiert.
Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey plädierte in ihrer Eröffnung für eine Kinder- und Jugendhilfe, die alle Kinder und Jugendlichen miteinschließt und stärkte das Prinzip der Partizipation als Grundbedingung einer erfolgreichen Kinder- und Jugendhilfe.
Der Entwurf eines neuen Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes soll im Frühjahr 2020 vorliegen. Die wichtigsten Themen dabei sollen nun sein:
- Mehr Beteiligung von jungen Menschen, Eltern und Familien
- Besserer Kinder- und Jugendschutz
- Stärkung von Pflege- und Heimkindern
- Mehr Prävention vor Ort
- Hilfen aus einer Hand für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen
Der Dialogprozess
„Mitreden – Mitgestalten“ ist ein breiter Beteiligungs- und Dialogprozess zur Modernisierung der Kinder- und Jugendhilfe. Verantwortlich für den Prozess ist das Bundesministerium für Frauen, Senioren, Familie und Jugend (BMFSFJ).
Das BMFSFJ setzte auf den gezielten Austausch mit Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Behindertenhilfe, der Gesundheitshilfe und den Ländern und Kommunen. Auch die Erfahrungen von Beteiligten und Betroffenen mit der Kinder- und Jugendhilfe sowie Familiengerichtsbarkeit wurden gesammelt und ausgewertet.
Bei der Auftaktkonferenz hatten rund 200 Teilnehmer*innen teilgenommen und thematische Schwerpunkte einer Modernisierung der Kinder- und Jugendhilfe erörtert und tragfähige inhaltliche Strukturen für einen weiteren Beteiligungsprozess geschaffen. Es folgten fünf Sitzungen der Arbeitsgruppe „SGB VIII: Mitreden-Mitgestalten“. Die rund 70 Mitglieder*innen setzten sich in ihren Beiträgen nicht nur mit der Vielfalt und Komplexität der Themen auseinander, sondern traten auch in einen intensiven Austausch.
Begleitet und bereichert wurden die Diskussionen der Arbeitsgruppe durch Kommentare und Hinweise von Fachkräften aus der Kinder- und Jugendhilfe und anderen professionellen Akteuren, die sich an den Online-Konsultationen der Fachöffentlichkeit beteiligten.
Im Rahmen der unabhängigen wissenschaftlichen Begleitforschung sind insbesondere auch Kinder, Jugendliche, junge Volljährige, Eltern und Pflegeeltern zu Wort gekommen und konnten ihre Perspektiven schildern.