Trennungen und Scheidungen stellen für Familien eine emotionale Herausforderung dar. Gerade in Trennungssituationen entstehen schnell sehr emotionale Konfliktdynamiken. Führt dies zu hochstrittigen Auseinandersetzungen, geraten die Kinder häufig aus dem Blick der Eltern und werden in ihrem Streit vergessen oder instrumentalisiert. Dies führt bei den Kindern zu hohen Belastungen bis hin zur Gefährdung des Kindeswohls. Insbesondere für Säuglinge und Kleinkinder kann die Trennung von ihren Bezugspersonen zu großem Stress führen, der sie in ihrer körperlichen und seelischen Entwicklung dauerhaft beeinträchtigt.

Für Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe bedeutet die Arbeit mit hochstrittigen Eltern eine große Herausforderung. In der Beratung der Eltern gilt es, den Blick auf die Situation der Kinder nicht zu verlieren und möglichst gute, am Kindeswohl ausgerichtete Umgangsregelungen zu vereinbaren.

Deshalb soll es auf dem Fachkongress u. a. um die folgenden Fragestellungen gehen:

• Welche Auswirkungen haben hochstrittige Trennungen auf Kinder?
• Welche besonderen Risiken für Säuglingen und Kleinkindern müssen beachtet werden?
• Wie kann mit Kindern gesprochen werden und welche Angebote sind hilfreich?
• Welche Beratungsansätze und -methoden gib es für die Arbeit mit den Eltern?
• Wie können kindorientierte Umgangsregelungen aussehen?
• Welche rechtlichen Rahmenbedingungen müssen beachtet werden?

Der Fachkongress richtet sich bundesweit an alle Fachkräfte, die in ihrer beruflichen Praxis mit hochstrittigen Eltern zu tun haben. Dazu gehören Mitarbeiter*innen aus der Kinder- und Jugendhilfe, den Frühen Hilfen und der Justiz. Dabei soll insbesondere für die Situation von betroffenen Säuglingen und Kindern sensibilisiert werden und Handlungsanregungen für die berufliche Praxis vermittelt werden.